💰 Steuern und Finanzen auf Teneriffa
Welche Steuern gelten für Auswanderer auf Teneriffa? Wann wirst du in Spanien steuerpflichtig? Und wie funktioniert das mit Konten, Überweisungen und Geldanlagen? Hier findest du einen verständlichen Überblick rund um das Thema Geld & Steuern für Auswanderer.
📌 Steuerpflicht in Spanien – ab wann?
Du wirst in Spanien steuerlich ansässig, wenn du mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllst:
- Du hältst dich mehr als 183 Tage im Kalenderjahr in Spanien auf.
- Dein wirtschaftlicher Mittelpunkt liegt in Spanien (z. B. Einkünfte, Familie).
- Du meldest einen Wohnsitz (domicilio fiscal) in Spanien an.
👉 In diesem Fall musst du dein Welteinkommen in Spanien versteuern, also auch Einnahmen aus Deutschland, falls kein Doppelbesteuerungsabkommen greift.
📋 Die wichtigsten Steuerarten für Privatpersonen
1. Einkommensteuer (IRPF – Impuesto sobre la Renta de las Personas Físicas)
- Progressiv gestaffelt zwischen ca. 19 % und 47 % (Stand 2025)
- Gilt für Löhne, Renten, Selbstständigkeit, Kapitalerträge
- Steuererklärung (Declaración de la Renta) erfolgt jährlich (i. d. R. April–Juni)
2. Kapitalertragssteuer & Zinsen
- Zinserträge, Dividenden und Kursgewinne müssen ebenfalls versteuert werden
- Sätze: 19 % – 28 % je nach Höhe der Erträge
3. Vermögenssteuer (Impuesto sobre el Patrimonio)
- Gilt nur für hohe Vermögen (ab ca. 700.000 € pro Person, regional unterschiedlich)
- Auf Teneriffa derzeit wenig relevant für den Großteil der Auswanderer
4. Mehrwertsteuer (IVA)
- Entspricht der deutschen Umsatzsteuer (in der Regel 21 %)
- Bei Dienstleistungen oder Einkäufen im Alltag direkt enthalten
💼 Selbstständigkeit & Unternehmensgründung
Wenn du in Spanien als Selbstständiger (Autónomo) arbeitest, gelten besondere Regelungen:
- Anmeldung bei Finanzamt (Hacienda) + Sozialversicherung (RETA)
- Monatliche Vorsteueranmeldung (Modell 303)
- Quartalsweise Einkommensteuer-Vorauszahlung (Modell 130)
- Eigene Umsatzsteuer-ID für EU-Geschäfte (NIF-IVA)
👉 Eine gute Steuerberatung ist hier sehr zu empfehlen!
🧾 Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit Deutschland
Spanien und Deutschland haben ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Das bedeutet:
- Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden in Deutschland besteuert
- Private Renten, Mieteinnahmen und Kapitalerträge können in Spanien steuerpflichtig werden – je nach Herkunft
- In Spanien gezahlte Steuern können ggf. angerechnet werden
📌 Wichtig: Die Anrechnung und richtige Zuordnung sind oft komplex – eine Beratung lohnt sich.
🏦 Bankkonto & Geldtransfers
Spanisches Bankkonto
- Für Miete, Strom, Versicherungen etc. ist ein spanisches Konto (IBAN ES…) meist notwendig
- Viele Banken bieten kostenlose Konten für Residents und Online-Banking in mehreren Sprachen
Geldüberweisungen
- Wise, Revolut, CurrencyFair und ähnliche Anbieter bieten günstige Euro-Überweisungen von/nach Deutschland
- Auch internationale Kreditkarten und Multiwährungskonten sind beliebt
Steuerliche Meldepflicht
- Auslandsvermögen (z. B. deutsches Konto oder Immobilienbesitz) muss ab einem Gesamtwert von 50.000 € über das Formular 720 gemeldet werden
💡 Tipps für Auswanderer
- Behalte deinen steuerlichen Status im Blick – gerade beim Wechsel des Wohnsitzes
- Frühzeitig einen spanischen Steuerberater suchen („asesor fiscal“)
- Prüfe, ob du als „neuer Resident“ in Spanien von steuerlichen Erleichterungen profitieren kannst
- Halte deine Einnahmen & Ausgaben sauber getrennt – besonders als Selbstständiger
📎 Nützliche Links
- Agencia Tributaria (spanisches Finanzamt)
- Doppelbesteuerungsabkommen DE–ES
- Modell 720 – Auslandsvermögen melden (PDF auf Spanisch)
Weitere Links
- Auswandern nach Spanien – Kanaren, Balearen oder Festland
- Auswandern auf die Kanaren – Welche Insel ist die richtige für mich
- Schreibe uns eine Nachricht wenn Du Hilfe bei Formularen benötigst oder einen guten Steuerberater suchst